Brötchentaste hilft nicht beim Brillenkauf

Einzelhändler hatten in der Rheinpfalz über eine Umfrage zur Parkplatzsituation in Landau berichtet. Die CDU-Fraktion fordert nun die Einführung der Brötchentaste. Dazu die Co-Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Stadtratsfraktion Lea Heidbreder:

„Zu glauben, der Einzelhandel wird gerettet, wenn die Brötchentaste wieder eingeführt wird, ist naiv. Ganz im Gegenteil. Wird nur ein Geschäft gezielt mit dem Auto angesteuert, weil dort kurz geparkt werden kann, kommt man nicht an anderen Geschäften vorbei, sieht nicht noch ein Angebot im Schaufenster nebenan, geht nicht noch spontan beim anderen Einzelhändler vorbei.

Wir sind offen für gute Ideen, um unsere Innenstadt zu beleben und dazu in den Austausch zu gehen. So hatten wir auch die Initiatoren der Umfrage zu uns in die Fraktion eingeladen und nach dem Gespräch einen Antrag für das Kurzzeitparken auf dem Weißquartierplatz gestellt. Anders als in anderen Ecken der Stadt, wo mit dem Alten Messplatz und dem Parkhaus in der Waffenstraße ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen (auch durch Zählungen belegt), war es zu Stoßzeiten in der östlichen Innenstadt schwieriger einen Parkplatz zu finden. Mit dem Kurzzeitparken kann die Ausnutzung des Parkraums verbessert werden. Das halten wir deshalb für einen richtigen Schritt.

Zentrales Parken und eine autofreie oder verkehrsberuhigte Innenstadt laden für einen Stadtbummel ein. Zahlen aus anderen Städten belegen, dass so der Umsatz im Einzelhandel erhöht wird. Auf dem bundesweiten Fußkongress war das kürzlich erst Thema.

Die Brötchentaste führt hingegen nur dazu, dass eine Tonne Stahl für eine 500g-Brötchentüte bewegt wird. Schon für den Brillenkauf ist ein solches kurzes Zeitfenster unattraktiv. Die Brötchentaste hilft der Innenstadt nicht. Stattdessen setzt man sich doch lieber in den Bus, lässt sich bis zum Weißquartierplatz oder Deutschen Tor chauffieren, geht einkaufen, lässt seine schwere Taschen per Lastenfahrrad-Service nach Hause liefern und nutzt die Zeit für eine Tasse Kaffee auf dem Marktplatz während die (Enkel-)Kinder auf der Rutsche toben. Damit ist Gastronomie und Einzelhandel in der Innenstadt mehr geholfen als mit jeder Art von Symbolpolitik.“

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