Kapitel 5: Mobilität

Die Mobilitätswende ist die dritte zentrale Säule des Klimaschutzes neben Energie- und Wärmewende. Sie macht unsere Stadt auch sicherer, reduziert Lärm und Luftverschmutzung und erhöht die Aufenthaltsqualität. Die Mobilitätswende macht Landau besser. Wir GRÜNEN haben seit 2019 viel umgesetzt. Es bleibt viel zu tun. 

Als Stadt in einer ländlichen Region pendeln täglich viele Menschen nach Landau und aus Landau heraus. Der aktuelle Ausbauzustand des ÖPNV stellt für viele noch keine gute Alternative zum Auto dar. 

Beiträge zur Besserung können sowohl die Ausweitung der Flexline als auch die Buslinien der Landkreise schaffen, aber die Lösung liegt auch auf den Schienen. Mit der Südpfalzbahn sind wir bereit, Reaktivierungen, Elektrifizierung und zweigleisigen Ausbau der Strecken zu realisieren und die Alternativen zu schaffen, die es braucht.

In der Stadt selbst treten wir GRÜNE für verkehrsberuhigte Quartiere ein. In Wohnquartieren wollen wir, dass Fuß- und Radverkehr Vorrang genießen, die Straßen sicher genug sind, um auf ihnen zu spielen und Verkehrslärm keine Rolle spielt. Den motorisierten Durchgangsverkehr lenken wir deshalb auf die gut ausgebauten Vorrangrouten für den Autoverkehr, damit es weder Zeit noch Strecke spart, durch Wohnquartiere abzukürzen. Diese erprobte und bewährte Strategie wollen wir auf die gesamte Stadt übertragen.

Südpfalzbahn

  • Die Reaktivierung der Strecke Landau-Germersheim würde eine vor Jahrzehnten aufgegebene Ost-West-Verbindung in der Südpfalz wiederherstellen und wäre der erste wichtige Schritt zum Aufbau eines regionalen Stadtbahnnetzes. Als GRÜNE halten wir die Kombination aus Regionalbahnen und Straßenbahnen, die direkt in die Innenstädte und Gewerbegebiete fahren können, für einen erfolgsversprechenden Ansatz. 
  • Das Gesamtprojekt „Südpfalzbahn“ fasst mehrere Projekte und Projektideen zu einem Ganzen zusammen. Dazu gehört die Reaktivierung Landau-Offenbach-Herxheim mit Anschluss des Landauer Gewerbegebiets Mitte und einem möglichen Weiterbau an die Rheintrasse. Klar ist bereits, dass die durchgängige Zweigleisigkeit der Strecke Neustadt-Landau-Karlsruhe technisch machbar ist.
  • Für Freizeitverkehr und Tourismus wäre außerdem ein Nachtverkehr zwischen Neustadt und Karlsruhe eine Bereicherung. Wir wollen diese Projekte zusammenfassen und, wo nötig, mit städtischem Geld unterstützen. 
  • Eine Machbarkeitsstudie zu einem Landauer Straßenbahn(teil)system wollen wir beauftragen.

Busverkehr

  • Wir werden die Linien für Queichheim (536) und Wollmesheimer Höhe (535) auf vier Verbindungen pro Stunde erhöhen, um das neue Stadtquartier im Südwesten und den Neuen Messeplatz im Gewerbegebiet Mitte gut an die Innenstadt anzuschließen. Um die noch bestehenden Lücken in unserem Stadtbussystem zu schließen, werden wir eine neue Linie Nordost-Südwest einführen (Lazarettstraße, Horststraße, Haardtstraße).
  • Wo zustimmungspflichtig, werden wir bei Neuausschreibungen des Landkreises dafür sorgen, dass ein ausreichend gutes Angebot an ÖPNV auch um Landau herum eingeführt wird. 
  • Standardmäßig soll beim Erwerb einer Kulturveranstaltungskarte auch die Nutzung des ÖPNV an diesem Abend beinhaltet sein (Kulturticket). Außerdem wollen wir dafür sorgen, dass beim Cityticket des Fernverkehrs zukünftig auch Landau berücksichtigt wird.

Flexline

  • Bei Veranstaltungen wie Landauer Sommer, Herbstmarkt und Kerwe in den Stadtdörfern wollen wir unsere flexibel buchbare, effiziente und günstige Flexline stärken und insgesamt auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten. Den Nachtverkehr werden wir einführen und beibehalten. An Abenden und Wochenenden brauchen wir schon heute mehr Kapazitäten, für die wir sorgen werden.

Fußverkehr

  • Alle Menschen sind „Fußverkehr“. Ob Kinderwagen oder Rollstuhl, ob Gehhilfe oder auf zwei Beinen: Die Geschwindigkeit, Perspektive und Bedürfnisse von Fußgängerinnen und Fußgängern soll Richtschnur zukünftiger Verkehrsplanungen sein. 
  • Wir machen Schluss mit der Verschmälerung von Gehwegen und sorgen für die nötigen Mindestbreiten, damit sich Kinderwagen und Rollstuhl ohne Problem begegnen können.
  • Fußgängerampeln müssen so lange Grünphasen haben, dass auch eine Seniorin oder ein Senior mit Gehhilfe es sicher über die Straße schafft. 
  • Abgesenkte Bordsteine, regelmäßige Sitzgelegenheiten (im Schatten), Blindenleitlinien und akustische Signale sind alles wichtige Beiträge zur Barrierefreiheit und für den Fußverkehr. 
  • Um das voranzubringen, wollen wir Quartier für Quartier die Sanierung der teilweise seit Jahrzehnten maroden Gehwege in die Wege leiten, um Stolperfallen zu beseitigen. 
  • Wo nötig, werden wir Überquerungsinseln und wo möglich Zebrastreifen installieren lassen, sowie als Beitrag zur Verkehrssicherheit Tempo 30 ausweiten. 
  • Keine einzige Verletzte und kein einziger Verletzter im Straßenverkehr ist unser Ziel für Landaus Zukunft („Vision Zero„).

Radverkehr

  • Um den Kostensteigerungen im Baubereich zu begegnen und die zukünftigen Projekte finanzieren zu können, wollen wir künftig von aktuell drei Euro auf fünf Euro pro Mensch und Monat für den Radverkehr kommen und wollen weitere Projekte hin zu einer Fahrradstadt Landau angehen. 
  • Mit einer Fuß- und Radwegebrücke im Fort zum Nußdorfer Tor leisten wir einen Beitrag zum Erbe unserer Stadt aber auch zur barrierefreien und beleuchteten Erschließung des Universitätscampus von Norden. 
  • Schon vor Jahrzehnten wurde Queichheim eine Fuß- und Radwegebrücke ins Gewerbegebiet (D9) versprochen, welche wir umsetzen wollen. 
  • Darüber hinaus sind die Weiterführung der Radwegeprogramme in dieStadtdörfer, zwischen den Stadtdörfern und in den Landkreis sowie weitere Arbeiten am Radring um die Kernstadt geplant.
  • Im Rahmen der verkehrsberuhigten Stadtquartiere werden wir zusätzliche Fahrradzonen und Fahrradstraßen ausweisen sowie Lücken im bestehenden Wegenetz konsequent schließen. Ein Fahrradverleihsystem wollen wir fortführen.

Parkraummanagement und mobilisierter Verkehr

  • Wir werden das vom Stadtrat 2023 beschlossene Konzept zur Ausweitung des Parkraummanagements in der Umsetzung unterstützen. 
  • Wir unterstützen die Realisierung eines Parkleitsystems, das Gäste unserer Stadt zielgerichtet zu freien Stellplätzen lenkt – auch als Beitrag für unseren Einzelhandelsstandort. 
  • Wir GRÜNE unterstützen das Vorhaben der Verwaltung, auf den Vorrangrouten für Autos eine komplette Neuprogrammierung der Landauer Ampelsteuerung vorzunehmen, die den Verkehr flüssiger macht. 
  • Jede Ausweitung der Carsharing-Angebote von PKWs werden wir unterstützen. Aus unserer Sicht vorstellbar ist auch ein System mit Elektrorollern, nicht jedoch mit so genannten „E-Scootern“ (E- Tretroller). Diese haben sich als Belastung für den Fußverkehr und Menschen mit Beeinträchtigungen erwiesen.
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