Landau ist eine wachsende Stadt und ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Fast zwei Drittel der Landauer Unternehmen sehen laut IHK Standortumfrage in den letzten 5 Jahren eine positive Entwicklung der Stadt. In den letzten 20 Jahren hat die Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter in Landau um 50 % zugenommen. Etwa 13 % dieser sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sind ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Durch erweiterte Investitionen in Kitas und Schulen wollen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Integration in Landau fördern und die Unternehmen bei der Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterstützen. Der Zuzug von Menschen, egal ob geflüchtet oder immigriert, ist unabdingbar für den Wirtschaftsstandort Landau. Daraus erwachsen große Chancen und Herausforderungen für uns als Gesellschaft.
Gewerbeflächenmanagement
Da Landau über den neuen Regionalplan hinaus keine weiteren Gewerbeflächen erhalten wird, ist es umso wichtiger, zukünftig die vielen Leerstände auch in Gewerbearealen wieder nutzbar zu machen und umzuorganisieren. Die Stadt sollte mit der Wirtschaftsförderung aus unserer Sicht aktiver in Fragen des Flächenmanagements und der Vermittlung von Gewerbeflächen agieren und damit auch einen Beitrag zur Stadtentwicklung leisten.
Innenstadt und Gastgewerbe
Landau hat einen attraktiven Einzelhandel. Wir wollen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zum zentralen Differenzierungsmerkmal machen, mit dem sich Landau von umliegenden Einkaufsmöglichkeiten abhebt.
Wir unterstützen die Zwischennutzung von gewerblichen, öffentlichen und privaten Flächen. Über Lokale Entwicklungs- und Aufwertungsprojekte (LEAPG) wollen wir unsere lebendige Innenstadt weiterentwickeln und können uns dazu eine Form der Public Private Partnership vorstellen. Zu dieser Weiterentwicklung können auch autoarme Logistikkonzepte für Innenstadt und Fußgängerzone zählen, die wir unterstützen werden.
Wir unterstützen die Ausweisung und Entwicklung eines Kerngebietes im Bereich Deutsches Tor/Industriestraße, um die Gastronomie- und Veranstaltungsbranche zu fördern und mit den Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner auszubalancieren.
Energie
Im Sinne der Sektorenkopplung wollen wir Industrie, Verkehr, Strom und Wärme Landaus vernetzen, um Synergieeffekte zwischen Unternehmen, städtischen Eigenbetrieben und Verbraucherinnen und Verbrauchern besser zu nutzen.
Sinkende Kosten werden auch mit der Energie- und Wärmewende einhergehen. Kein Strom ist heute so günstig wie der aus Windkraft und Photovoltaik. Deren Ausbau muss weitergehen, während wir gleichzeitig an Speichermöglichkeiten, Leitungen und Trafostationen arbeiten müssen. Die Einbindung von Gewerbegebieten in die entstehenden Wärmenetze in unserer Stadt gehen in dieselbe Richtung. Die Bedürfnisse der Wirtschaft sind deshalb bei beiden Themen weiterhin von Anfang an miteinzubeziehen.
Bei der Weiterentwicklung des Gewerbegebiets an der A65 achten wir darauf, dass energetische und ökologische Fragen ausreichend berücksichtigt werden.
Verkehrsinfrastruktur
Wir GRÜNE sehen in der Entwicklung der Südpfalzbahn den richtigen Ansatz zur Verbesserung der Erreichbarkeit Landaus für Pendlerinnen und Pendler. Sie fließt zusammen mit der stärkeren Nutzung der Schiene für den Transport von Gütern.
Für beide Projekte sind die zweigleisige Elektrifizierung der Bahnstrecke Neustadt – Landau – Karlsruhe wie auch Reaktivierung, Ausbau und Elektrifizierung der Strecken nach Pirmasens, Germersheim und Offenbach/Herxheim wichtige Zukunftsprojekte.
Im Rahmen der Entwicklung des Gewerbegebiets D12 wollen wir eine Reaktivierung sowie zusätzliche Bahnhaltepunkte für die Gewerbegebiete im Landauer Norden und Südosten.
Landau braucht seine drei Autobahnabfahrten sowie die grundsätzliche Anfahrbarkeit der Stadt und unserer Gewerbebetriebe für motorisierte Fahrzeuge. Wir treten deshalb für eine konstruktive Arbeitsbeziehung mit Landesbetrieb Mobilität und Autobahn GmbH ein.
Innerhalb der Stadt steht eine Neuprogrammierung des gesamten Ampelsystems auf den Autovorrangrouten an. Die Funktionalität dieses Verkehrssystems werden wir verbessern. Zeitgleich ist für die anstehende Elektrifizierung der Fahrzeugflotten zu arbeiten.
Die Weiterentwicklung des Handwerkerparkausweises in der Metropolregion und die parallele Einführung eines ähnlichen Parkausweises für Sozial- und Pflegedienste sowie Ärzte und Hebammen unterstützen wir.
Azubiwohnheim
Während das Land Rheinland-Pfalz zwar Wohnheime für Studierende baut, gibt es kaum günstigen Wohnraum für Azubis. Für die nächsten Jahre wollen wir ein Projekt des Gebäudemanagements Landau für Menschen in dualer Ausbildung realisieren. Jeder Beitrag zur Förderung von Ausbildungsberufen ist gesamtgesellschaftlich wie auch wirtschaftlich wichtig.
Bürokratie, Verwaltung und Digitalisierung
Wir treten in allen Bereichen für möglichst schlanke, auch die Verwaltung entlastende, Prozesse ein. Genehmigungsverfahren, seien es Gründungen oder Gewerbeanmeldungen oder Bauanträge, müssen schneller bearbeitet werden.
Die Digitalisierung der Verwaltung und ihrer Abläufe ist dafür ebenso wichtig wie einfache, sich auf das Wesentliche konzentrierende Verfahren und ausreichend Personal. Die Digitalisierung aller Bürgerinnen und Bürger betreffenden Prozesse im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) muss vorangetrieben werden.