Warum ich gerne bleibe

Von der Dankbarkeit zu einer Stadt

vom 1. Dezember 2021

Seit dem 6. November 2019 darf ich Dezernent der Stadt Landau sein. Keine Aufgabe hat mich bisher so begeistert, keine hat mir so viel bedeutet. Im Gespräch mit der designierten Klimaschutzministerin Katrin Eder habe ich mich dafür bedankt, als Staatssekretär in Frage zu kommen, aber ablehnen würde. Es gibt nichts, was ich lieber tun oder sein möchte als Dezernent der Stadt Landau.

Heimatstadt sucht man sich

Ich bin unglaublich gerne zuhause in Landau. Ob das der Wochenmarkt ist, die Fußgängerzone, auf der Kleinen Kalmit oder im Goethepark – diese Stadt hat mir alles gegeben und alles ermöglicht. Nach Realschulabschluss und Oberstufe kam ich direkt hierher zum Studieren, eigentlich nur mit Kindheitserinnerungen an Zoo, Laola und Rundsporthalle, und verliebte mich in einen Ort, der genau die richtige Größe hat. Und wunderschön ist. Mir wird mir manchmal vorgeworfen, in Speyer geboren und in Haßloch aufgewachsen zu sein. Dafür kann ich natürlich nichts, aber Landau kann viel dafür, mir Heimatstadt geworden zu sein.

Das lag nicht nur daran, dass ich ungefähr zur selben Zeit den Grünen beitrat und anfing, mich zu engagieren. In Haßloch (und in Böhl auch) war ich immer Sohn und Enkel gewesen, selten bis nie ich. In Landau war das anders – und sich einzubringen brachte mich der Stadt und die Stadt mir näher.

Kommunalpolitik

Die Anfänge davon sind nun gut zwölf Jahre her. Seitdem war ich Kreisvorsitzender, zweimal Spitzenkandidat zur Stadtratswahl, Fraktionsvorsitzender unserer Stadtratsfraktion, Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl 2015 und darf heute Dezernent sein. In all dieser Zeit habe ich nie für den Landtag oder den Bundestag kandidiert.

Die Ziele der Grünen sind meine Ziele. Um die zu erreichen müssen Gesetze geändert, Ministerien geführt, Förderprogramme geschaffen werden. Aber es müssen auch Radwege und städtische Wohnungen gebaut, Busnetze verbessert, Solaranlagen ermöglicht werden. Für mich ist Kommunalpolitik nicht der Einstieg und „höhere“ Ebenen sind nicht die besseren. Kommunalpolitik ist die konkrete Utopie des Besseren in kleinen Schritten, die man selbst geht, im Kontrast zu den großen Plänen weit entfernter Menschen in Mainz und Berlin. Und es ist und bleibt unsere Stadt. Unser Zuhause. Es gibt keine Ebene, die darübersteht.

Verantwortung

Deshalb war das Ableisten meines Amtseides als Dezernent auch die Erfüllung eines Traums. Meine Arbeit seitdem erfüllt mich. Ich habe ein großartiges Team an Menschen in Dezernat III der Landauer Stadtverwaltung, die ich mittlerweile gut kenne und die mich besser kennen. Die Fehler werden weniger, die Projekte kommen nun – und es gibt noch so unendlich viel zu tun.

Gerade gehen wir mit der Queichbrücke am Hauptbahnhof für Horstring und Schulzentrum-Ost in die städtischen Gremien, das neue Bussystem startet in zwölf Monaten, wir entwickeln gerade die Radwege zu den Stadtdörfern und in den Landkreis, die Solaroffensive hat begonnen, König-, Waffen- und Martin-Luther-Straße werden bald umgebaut. Aber auch Freiräume für junge Menschen, eine solidarische Stadtgesellschaft, die Freiheit eines ausgeglichenen Haushaltes sind aktuelle und kommende Themen. Und da gibt es zwei große Projekte, die schon einige Zeit Gestalt annehmen, und die ich gerne begleiten und gestalten möchte.

Nichts, was ich lieber tun oder sein möchte

Es gibt nichts, was ich lieber tun oder sein möchte als Dezernent der Stadt Landau in der Pfalz. Manche werden das nicht verstehen. Aber die, die unsere Stadt und mich kennen, werden es können.

Und nun?

Die Entscheidung gegen Mainz und für Landau ist eine, die ich unabhängig von einer Kandidatur als Oberbürgermeister getroffen habe. Ich war 2015 schon einmal Kandidat und weiß, was da auf einen als Mensch zukommt. Die vergangenen zwei Jahre habe ich dann einen klareren Blick dafür gewonnen, was es braucht, um ein guter Oberbürgermeister zu sein. Ehrlich: Ich denke darüber nach. Lasst mir noch ein wenig Zeit dafür.

herzlich
Lukas

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