CDU Illusionen
Christian Kolain: “Lerchs Vorschlag zu Ende gedacht bedeutet, den Kaufpreis nach der Herkunft zu gestalten. Unsere Fraktion hat erhebliche Zweifel, dass es möglich ist, gleichwertige Grundstücke zu unterschiedlichen Preisen zu veräußern.”
Davon abgesehen: Drei der vier wohnungspolitischen Ziele im Wohnraumversorgungskonzept der Stadt Landau, beschlossen mit den Stimmen von CDU, SPD und FWG, beziehen sich auf die Förderung von Mietwohnraum und Geschosswohnungsbau: Steigerung des sozialen Wohnungsbaus, Sicherung preiswerter Wohnungen im Bestand und Stärkung des Investitionsklimas für den Mietwohnungsbau mit begrenztem Mietpreis. Gleichzeitig wurde mit den Stimmen der CDU Fraktion im Rat Beschlüsse gefasst, die 800 Wohneinheiten in den Stadtdörfern sowie westlich- und südlich der Wollmesheimer Höhe mit einer Dichte vorsehen, dass es sich dabei nur um Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften handeln kann.
Nun “billige” Bauplätze zu fordern, ist folgerichtig für die Haltung der CDU Fraktion und grundfalsch für die von ihr mitbeschlossenen wohnungspolitischen Ziele. Selbst wenn nur 200 Euro den Quadratmeter Bauland erhoben würde (zwei Drittel bis die Hälfte aktueller Preise in der Südpfalz), wären es bei der von der Stadtverwaltung angedachten durchschnittlichen Grundstücksgröße von 350 Quadratmetern immer noch 70.000 Euro für den unbebauten Bauplatz. Das statistische Bundesamt gibt Entstehungskosten von über 1560 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche an, wozu noch Grunderwerbssteuer, Notargebühren und Baunebenkosten kommen. Summen von über 350.000 Euro sind bei einer durchschnittlichen Größe des Hauses schnell erreicht.
“Ein Geringverdiener-Haushalt kann solche Summen nicht aufbringen – das weiß auch Herr Lerch und die CDU. Geschweige denn, dass es Rentner, Alleinerziehende, Studierende oder Auszubildende können. Für die braucht es vor allem Mietwohnungen, dafür braucht es Geschosswohnungsbau und bei dem sind die Grundstückspreise ein weit weniger schwerwiegender Faktor – auch beim Kauf. Deshalb ist es ein Fehler, dass nur 400 von 1200 Wohneinheiten, die in absehbarer Zeit entstehen werden, Wohnungen sein sollen.”, ergänzt Lukas Hartmann.
Lukas Hartmann und Christian Kolain
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