Mobilität

Mobilitätskonzept

Das Landauer Mobilitätskonzept ist unsere wesentliche Arbeitsgrundlage. Wir werden dabei Prioritäten auf Maßnahmen setzen, die im Feld der Mobilität einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sofern Einbahnstraßen als Vorrangrouten für den Radverkehr ausgewiesen sind, werden wir diese konsequent für den geordneten gegenläufigen Radverkehr öffnen, auch wenn dafür Parkplätze entfallen. Für den Bereich der süd-östlichen Innenstadt wollen wir zumindest eine Teilkompensation der wegfallenden Parkplätze ermöglichen. Ordnungsrechtliche Möglichkeiten in diesem Bereich werden wir umgehend umsetzen. Auf Grundlage sowohl des Mobilitätskonzeptes als auch des Klimaschutzkonzeptes werden wir uns außerdem ein eigenes Ziel zur Senkung der Treibhausgas- emissionen setzen. Weitere Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels wollen wir gerade auch mit Blick auf technologische Fortschritte in den kommenden Jahren prüfen.

Mobilitätsausschuss

Wir schaffen einen Mobilitätsausschuss, um dem Thema in einem eigenen Gremium angemessen Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen.

Echtzeitgesteuerte Verkehrslenkung und elektronisches Parkleitsystem

Wir wollen modernste Verkehrsleittechnik in Landau einsetzen, die die Ampelanlagen steuern, um so Staus und stockenden Verkehr zu vermeiden. Dazu gehört für uns auch die Prüfung und Einführung eines elektronischen Parkleitsystems, das Parkplatzsuchverkehr reduzieren und die Auslastung der mittleren bis großen Parkplätze erhöhen soll. Dieses System muss dabei eingebettet sein in ein Gesamtkonzept mit dem Thema echtzeitgesteuerte Verkehrslenkung und offen sein für zukünftige Entwicklungen. Bei der Verkehrsleittechnik wollen wir die Grüne Welle mit maximal Tempo 40 einführen, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen.

Überwachung des fließenden Verkehrs

Wir werden die Überwachung des fließenden Verkehrs übernehmen. Dabei streben wir eine interkommunale Zusammenarbeit mit anderen Kommunen an, um die Infrastrukturkosten für diese Aufgabe auf mehrere Schultern zu verteilen. Davon unbeeinflusst bleibt unsere Forderung nach einer angemessenen Personalausstattung unserer Polizei. Das Land darf die Übertragung dieser Aufgabe nicht zum Nachteil unserer Polizistinnen und Polizisten auslegen.

Parken und Parkgebühren

Im Innenstadtbereich werden wir das Parken flexibler machen, jedoch im Gegenzug den Preis teilweise erhöhen. Gut zu erreichende, zentrale Parkplätze wie Alter Messplatz und Weißquartierplatz wollen wir preislich weitgehend so belassen. Über die genaue Gebührenstruktur und die maximale Parkdauer werden wir im Einzelnen in den nächsten Jahren entscheiden.

Weißquartierplatz

Auf dem Weißquartierplatz werden wir die oberirdischen Parkplätze nicht durch Aufstockung ausweiten. Dabei prüfen wir die Option einer Tiefgarage unter dem Weißquartierplatz.

Stellplatzverordnung

Die Stellplatzverordnung wollen wir mit Blick auf ihre Lenkungswirkung zukunftsfähig weiterentwickeln. Dabei spielen die Senkung der Mindeststellplatzanzahl für Autos sowie die Frage nach einer Satzung für Fahrradabstellplätze eine Rolle.

Zweite Rheinbrücke und B10-Ausbau

Bei den Themen „zweite Rheinbrücke bei Karlsruhe“ und „B10-Ausbau“ sind und bleiben wir uneinig. Wo in Gremien ein einheitliches Abstimmungsverhalten für die Vertreterinnen und Vertreter Landaus nötig ist, werden wir uns bei diesen und ähnlichen Themen enthalten. Der Ausbau der Bundesstraße 10 macht einen verbesserten Lärmschutz nötig, völlig unabhängig davon, ob wir den Ausbau wollten oder nicht. Diesen Lärmschutz werden wir weiterhin gemeinsam von Bund und Land einfordern.

Stadtbussystem

Wir wollen ein modernes Stadtbussystem mit einem Landau-Takt für unsere Stadt. In diesem System sollen neue Routen und eine deutlich bessere Taktung zu einer Attraktivitätssteigerung führen. Dabei werden wir ein besonderes Augenmerk auf den Anschluss der Stadtdörfer und den Horst legen. Im Rahmen der Veränderungen wollen wir außerdem zentrale Mobilitätsorte wie Bahnhöfe und große Parkplätze an das Stadtbussystem anschließen und eine Unibuslinie schaffen, die sich auf zentrale Standorte konzentriert. Bei der Ausschreibung bevorzugen wir die Anschaffung kleinerer Fahrzeuge und legen einen Mindestanteil an Elektro-, Hybrid-, Gas- oder Brennstoffzellenbussen fest.

Ruf-den-Bus-System

Zur Ergänzung des Stadtbussystems insbesondere für eine nächtliche ÖPNV-Infrastruktur und die Erreichbarkeit unserer Stadtdörfer streben wir ein Ruf-den-Bus-System an.

Elektromobilität

Wir fördern verschiedene Möglichkeiten der Elektromobilität und denken dabei an unterschiedlichste Formen von E-Rollern, Elektrofahrrädern und E-Autos. Die dafür erforderliche Infrastruktur wollen wir schaffen und wo diese, wie bei der Ladeinfrastruktur für E- Autos, bereits existiert unterstützen und fördern.

Autonomes Fahren

Wir wollen uns an innovativen Konzepten wie dem in Mainz bereits vom Land geförderten Projekt „EMMA“ (Elektro-Mobilität Mainz Autonom) beteiligen und ähnliche Ansätze autonom fahrender Elektromobilität nach Landau holen. Dabei stellen wir uns im ersten Schritt eine Verbindung zwischen Altem Messplatz und Fußgängerzone, langfristig auf dem kompletten inneren Ring, vor.

Fahrradinfrastruktur

Wir werden in den kommenden Jahren in Ausbau und Unterhalt der Fahrradinfrastruktur durchschnittlich drei Euro pro Landauerin und Landauer pro Monat investieren.

Fahrradzone

Wir machen alle Straßen außerhalb der Fußgängerzone und innerhalb der großen Ringstraßen zu Fahrradstraßen mit entsprechender Infrastruktur wie Fahrradparkplätzen und der Öffnung der Einbahnstraßen für den gegenläufigen Radverkehr. Die Weiterführung der Einbahnstraßenregelung von König-, Martin-Luther- und Kramstraße in Waffen- und Reiterstraße prüfen wir.

Fahrradring

Wir schaffen einen durchgängigen, möglichst kreuzungsfreien Radweg um die Kernstadt, der die Gewerbegebiete, Wollmesheimer Höhe, Horst, Sportcampus und einige Stadtviertel erschließt und angeschlossen wird an die Fahrradwege zu den Stadtdörfern. Den genauen Verlauf dieses Fahrradrings werden wir im Laufe der nächsten Jahre erarbeiten.

Fahrradwege Stadtdörfer

Wir entwickeln mindestens einen guten Radweg von jedem Stadtdorf zur Kernstadt, von jedem Stadtdorf zu seinen Nachbarstadtdörfern und wollen die vom Landkreis Südliche Weinstraße nach Landau entwickelten Fahrradwege weiterführen.

Fahrradabstellanlagen

An Bahnhöfen und Unicampus schaffen wir als Angebot und zur Ordnung weitere Fahrradabstellanlagen. Gewerbetreibenden ermöglichen wir auf Antrag im Rahmen einer Gesamtabwägung in der jeweiligen Straße die Umwandlung von Stellplätzen für Autos in Fahrradparkplätze und umgekehrt. In der ganzen Stadt schaffen wir außerdem weitere Fahrradabstellanlagen, die wir mindestens teilweise überdachen.

Bahn

Wir unterstützen die Elektrifizierung der Bahnstrecke Neustadt- und der Queichtalbahn, streiten für die Strecken nach Herxheim und Germersheim und beurteilen nach abgeschlossener Prüfung die Möglichkeit einer Nachtverbindung auf der Strecke Karlsruhe-Landau-Neustadt. Langfristig wollen wir einen Anschluss Landaus an ein Stadtbahnnetz.

Barrierefreiheit

Bei allen Umbaumaßnahmen öffentlicher Einrichtungen und des Straßenverkehrsraums werden wir Barrierefreiheit für alle unterschiedlichen Beeinträchtigungen mitdenken und umsetzen. Die barrierearmen Gehwegplatten in der Fußgängerzone wollen wir verdoppeln.

Kommunikation

Grundsätzlich sind wir gemeinsam der Meinung, dass wir bei all diesen Maßnahmen und Veränderungen im Bereich Mobilität mehr aufklären, besser kommunizieren und mit Bürgerinnen und Bürgern das Gespräch suchen müssen.