Ein Rechtsruck geht durch Europa. Anti-europäische Populisten und Fremdenfeindlichkeit haben in vielen Mitgliedsländern Oberwasser. Das gefährdet zunehmend die größten Errungenschaften Europas: Das Zusammenwachsen des Kontinents und den Frieden. Gleichzeitig haben Grüne bei den Wahlen in Bayern, Hessen, Luxemburg und Belgien massiv dazugewonnen. Das zeigt: Die kommenden Europawahlen sind eine Entscheidung über zwei Ideen für Europa: Ein Rechtes Europa nationaler Egoismen und ein starkes, grünes Europa, in dem wir sichern wollen, was uns ausmachen muss: Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Solidarität.
Europa braucht mutige Verteidiger und konsequente Reformen. Wir wollen in Gemeinschaftsprojekte investieren, die Europa ökologisch, sozial und wirtschaftlich nach vorne bringen. Das kann Europa leicht bezahlen, wenn wir konsequent gegen Steuerdumping und Wirtschaftskriminalität vorgehen. Dafür braucht es an wichtigen Stellen mehr Europa. Doch mehr Europa wird nur breite Unterstützung finden, wenn Europa demokratischer wird. Dazu gilt es die Macht einflussreicher Lobbygruppen einzuschränken und die EU insgesamt transparenter und bürgernäher zu machen.
Sven Giegold, Europaabgeordneter aus NRW, ist Sprecher der deutschen Grünen im Europaparlament und Obmann der grünen Fraktion im Ausschuss für Wirtschafts- und Finanzpolitik. Gemeinsam mit Ska Keller ist er Spitzenkandidat der deutschen Grünen für die Europawahl 2019. Neben ökonomischen Themen liegen die Schwerpunkte seiner Arbeit im Bereich Demokratie und Transparenz. Seit über 20 Jahren ist der Wirtschaftswissenschaftler in sozialen Bewegungen aktiv. Er ist Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentags.