Für eine Agrar-/ Ernährungswende & faire Arbeitsbedingungen!

Stellungnahme der AG Tier-Mensch-Umwelt der Landauer GRÜNEN

Rheda-Wiedenbrück (Tönnies), Oldenburg (Wiesenhof), Coesfeld (Westfleisch), Bamberg, Bad Bramstedt, Wittich, München…Gibt man derzeit die Stichworte „Corona“ und „Schlachthof“ in eine digitale Suchmaschine ein, häufen sich die Beiträge zu aktuellen Corona-Ansteckungen in deutschen Schlachtbetrieben fast bis ins Unendliche. Ganz oben auf der Liste der Kritiken stehen die Arbeitsbedingungen und die prekären Arbeitsverhältnisse der Angestellten. Die Kritik ist laut und berechtigt finden wir! Denn egal aus welchem Land ein:e Arbeitnehmer:in kommt, jede:r sollte die gleichen und vor allem menschenwürdige Arbeitsbedingungen vorfinden. Also, Schluss mit den ausbeuterischen Werksverträgen!

Neben den personellen Zuständen in den zwei größten Schlachtbetrieben Deutschlands wird die Kritik an den derzeitig für die Tierhaltung verantwortlichen Politiker:innen laut – ebenfalls zurecht finden wir. Denn schon viel zu lange, genauer gesagt seit 1992, verstoßen Fleischkonsument:innen und -produzent:innen fortlaufend gegen die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, indem sie Fleisch aus der Kastenstandhaltung kaufen oder produzieren.

Unsere Landtags- und Bundesratskolleg:innen bezogen hierzu am 05.06.2020 Stellung. Mit ihrer Position beginnt der längst überfällige Verhinderungsprozess der weiteren Duldung von Kastenhaltung. Wie es in den Nachrichten zu lesen und hören ist, schlägt dieses Thema hohe Wellen, die endlich den nötigen Druck ausüben, um den „erhebliche[n] Bedarf an praktische[n] Reformen“ in der Nutztierhaltung durchzusetzen. Es ist sogar so viel Druck vorhanden, dass sich vor einer Woche der Deutsche Ethikrat in Berlin zu den aktuellen Vorkommnissen unmissverständlich äußerte.

Der Ethikrat schreibt, dass „unter den heute gängigen Zucht-, Haltungs-, Schlacht- und Verwertungsbedingungen […] Tieren oft routinemäßig Schmerzen und Leid zugefügt [wird]. Diese Praxis der Tiernutzung ist nicht nur rechtlich fragwürdig, sondern steht auch in deutlicher Spannung zu den ethischen Rahmenbedingungen.“

Wir fordern darum politische Reformen in der Agrarwirtschaft, bei der Ernährung und den Arbeitsbedingungen!

Hier ein paar Informationslinks für euch:

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