Im Stadtrat am 27.08.2024 abgelehnt.
Antrag:
Der Vorschlag zur Änderung der Hauptsatzung wird wie folgt geändert:
In §7 wird der Mobilitätsausschuss in die Liste der Ausschüsse (wieder) aufgenommen und der Ausschuss „5. Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Mobilität“ in „5. Ausschuss für die Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen“ umbenannt.
§8 wird entsprechend angepasst
Die Streichung von §9 wird aufgehoben
Begründung:
In einem offenen Brief haben sich fraktions- und parteiübergreifend Mitglieder des bisherigen Mobilitätsausschuss zu Wort gemeldet und sich für den Erhalt des Fachausschusses ausgesprochen. Diese Argumentation teilen wir unabhängig von politischer Ausrichtung und Positionierung zur Verkehrswende.
Transparenz und Dialog erhalten
Der Mobilitätsausschuss war in den letzten fünf Jahren das Gremium, in dem die Verwaltung über die vielfältigen Themen informierte, die Stadtpolitik immer auf dem Laufenden hielt und fachliche Debatten ihren Raum hatten. Wenn die Themen anderer Ausschüsse betroffen waren (z.B. Stadtentwicklung), wurden gemeinsame Sitzungen abgehalten oder Vorlagen auch in zwei Ausschüssen beraten. Kein einziges Mal beantragte eine Stadtratsfraktion die Behandlung eines Mobilitätsausschuss-Themas zusätzlich noch im Bauausschuss oder eine gemeinsame Sitzung. Das macht das Argument, die bisherige Arbeit der Verwaltung habe das Thema Stadtentwicklung vernachlässigt, obsolet. Die Vorlagen wurden nach intensiven Diskussionen meistens einstimmig vom Fachausschuss angenommen. Diesen Raum für fachlichen Austausch und Dialog für die Mobilitätswende wollen wir erhalten. Auch weil die Erfahrungen aus der Zeit des Bauausschusses als einzigem Gremium zeigte, wie wenig Zeit und Raum den Verkehrsthemen damals bot.
Mobilität nicht klein machen
Wenn im Bauausschuss neben den wichtigen Themen von Wohnen, Bauen und Stadtentwicklung alle Themen des Komplexes Mobilität ’nebenbei‘ mitbehandelt werden sollen, fallen zwangsläufig wichtige Fragen von Verkehrssicherheit und Verbesserung der Verkehrssysteme hinten runter. Alternativ macht man doppelt so viele Sitzungen oder führt einen (deutlich weniger transparenten) Arbeitskreis Verkehr wieder ein – dann hätte man aber auch zwei getrennte Ausschüsse belassen können. Den umfassenden Themenfeldern der Mobilitätswende wird man mit der Integration der Mobilitätsthemen in den Bauausschuss nicht gerecht. Insbesondere da die Abschaffung des Mobilitätsausschusses in der Vorlage mit „der Straffung des Sitzungsverlaufs“ begründet wird. Ein Ausbremsen der Mobilitätswende in Landau ist zu befürchten.
Ehrenamt entlasten
Der Mobilitätsausschuss hat in der letzten Legislatur 35-mal über 72 Stunden lang mit 151 Tagesordnungspunkten zwischen 2019 und 2024 getagt. Der Bauausschuss hat in derselben Zeit 36 Sitzungen mit über 66 Stunden gedauert. Beide Gremien kamen damit oft an die Grenzen dessen,
was Ehrenamtliche zu leisten in der Lage sind nach einem Arbeitstag und angesichts der notwendigen Vor- und Nachbearbeitung der Themen. Das zeigt auch der Antrag des Beirats für ältere Menschen, die darauf hinweisen, dass ein einziges Mitglied die Fülle an Themen nicht alleine vorbereiten und vertreten kann. Gerade im Baubereich kommen besonders ausführliche Sitzungsvorlagen hinzu. Selbst bei einer Verdopplung der Zahl der Sitzungen des Bauausschusses wäre beiden Themen nicht genüge getan, da die Mitglieder eine kaum zu bewältigende Anzahl an Sitzungen und Vorlagen zu betreuen hätten. So kommen entweder Themen und Projekte oder die Detailtiefe der Diskussion, die für einen Fachausschuss angemessen ist, zu kurz. Es wäre richtig und geboten, die Arbeit an diesen wichtigen Themenfelder auf mehrere ehrenamtlichen Schultern zu verteilen.
Verwaltung entlasten
Wichtige Punkte im Mobilitätsausschuss waren fünf Jahre lang die Tagesordnungspunkte Einwohnerfragestunde und Verschiedenes. Bei beiden brauchte es regelmäßig die Kompetenzen der Mitarbeitenden aus Ordnungs- und Bauamt. Da es deutlich weniger Sitzungen geben wird, bedeutet das längere Sitzungen unter ständiger Anwesenheit aller Teile der Verwaltung, um eventuell am Anfang und Ende gebraucht zu werden.
Kommunikation nicht verschlechtern
In der letzten Legislatur gab es so viele Informations- und Beteiligungsterminen wie noch nie sowie die völlige Transparenz durch öffentliche Sitzungen, Protokolle und ausführliche Debatten aller Maßnahmen im Mobilitätsausschuss. Viele, die heute fehlende Kommunikation bei der Verkehrswende kritisieren, kennen diese Prozesse nicht oder haben sie ignoriert. Den Mobilitätsausschuss abzuschaffen, verschlechtert aber die Kommunikation und die Beteiligungs- sowie Informationsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger.
Verwandte Artikel
Leitlinien für eine zukunftsorientierte Kulturarbeit in der Stadt Landau
Die Stadt Landau plant aktuell die Gründung von zwei Gesellschaften zur Integration des Büros für Tourismus, des städtischen Kulturbüros sowie des Stadtmarketings unter dem Dach der Stadtholding. Nicht minder wichtig erscheint uns allerdings der Blick auf die künftige inhaltliche Ausrichtung der genannten Akteure, insbesondere was die Rolle des städtischen Kulturbüros betrifft. Darum wollen wir die Stadtverwaltung wird mit der Erarbeitung einer Kulturkonzeption für die Stadt Landau beauftragen. In dieser Konzeption sollen die künftigen kulturpolitischen Leitlinien sowie Schwerpunkte und Handlungsfelder städtischer Kulturpolitik definiert sowie konkrete Ziele und Maßnahmen genannt werden. Mit einer Kulturkonzeption kann das Aufgabenfeld des städtischen Kulturbüros ausgehend von einer Diskussion der Stärken, Schwächen und Potentiale der Landauer Kulturlandschaft unter Einbeziehung von kulturrelevanten gesellschaftlichen Entwicklungen definiert und gestaltet werden.
Brötchentaste hilft nicht beim Brillenkauf
Einzelhändler hatten in der Rheinpfalz über eine Umfrage zur Parkplatzsituation in Landau berichtet. Die CDU-Fraktion fordert nun die Einführung der Brötchentaste. Dazu die Co-Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Stadtratsfraktion Lea Heidbreder: „Zu glauben, der Einzelhandel wird gerettet, wenn die Brötchentaste wieder eingeführt wird, ist naiv. Ganz im Gegenteil. Wird nur ein Geschäft gezielt mit dem Auto angesteuert, weil dort kurz geparkt werden kann, kommt man nicht an anderen Geschäften vorbei, sieht nicht noch ein Angebot im Schaufenster nebenan, geht nicht noch spontan beim anderen Einzelhändler vorbei.
Änderungsantrag Freizeitbad LA OLA und Freibad am Prießnitzweg: Anpassung der Tarifstruktur zum 1. Mai 2025
Die Eintrittspreise für das La Ola müssen einen Beitrag zur Finanzierung unseres Freizeitbades leisten, gleichzeitig ist es uns wichtig, dass Schwimmen als Sport auch außerhalb eines Vereins möglich und
bezahlbar bleibt. Wir stimmen daher einer Verkürzung der Kurzzeitkarte auf 90 Minuten zu – für
geübte Schwimmer:innen sind 90 Minuten mehr als ausreichend, wir schlagen aber vor, den Preis für ein solches Kurzzeitticket auf 5 € zu senken.