Neubaugebiete Stadtdörfer besser gestalten

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

unsere Fraktionen stellen gemeinsam folgenden Prüfauftrag zur Planung der vom Stadtrat mehrheitlich beschlossenen Neubaugebiete in den Stadtdörfern. Wir bitten Sie, diesen auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung aufzunehmen.

Antrag:

Die Stadtverwaltung möge prüfen, (1) wie hoch eine sozial geförderte Mietwohnungsbauquote für die Stadtdörfer sein könnte, um mit der jeweils angedachten Bebauung noch vereinbar zu sein, (2) wie viele Wohneinheiten pro Hektar durch eine gemischte Doppel- und Reihenhausbebauung in den Stadtdörfern bei ortsüblicher Gebäudehöhe möglich sind und (3) inwiefern kleine Projekte durch Baugemeinschaften (zum Beispiel Reihenhäuser) auch in Stadtdörfern unter Einbezug des Einheimischenmodells umgesetzt werden können.

Begründung:

Auch in Stadtdörfern leben Menschen mit geringem Einkommen. Für diese wollen wir durch eine Quote für den sozial geförderten Mietwohnungsbau Möglichkeiten schaffen, günstig im Ort zur Miete wohnen zu können. Es ist naheliegend, dass diese Quote nicht so hoch sein kann wie in verdichteten städtischen Quartieren, weshalb wir die Stadtverwaltung auch hier um eine Einschätzung bitten, inwieweit auch niedrige Mehrfamilienhäuser möglich sind.

Da Flächenverbrauch als ökologisches Problem im Konflikt steht mit der gewünschten Ausweisung von Neubaugebieten, ist es auch mit Blick auf verhältnismäßig preiswerter Baulandpreise durch das Ankaufmodell der Stadt geboten, einen Ausgleich zwischen diesen Interessen zu suchen. Eine Mischung aus Doppelhäusern und Reihenhäusern könnte die angedachte Dichte von 20 Wohneinheiten pro Hektar erhöhen und die Eigentumskosten senken. Die Erfahrung aus Dammheim hat außerdem gezeigt, dass kleinere Baugrundstücke eher nachgefragt werden als größere. Deshalb bitten wir die Stadtverwaltung zu prüfen, welche Dichte bei einer solchen Bebauung ihrer Einschätzung nach möglich wäre.

Außerdem konnten alle Fraktionen in Tübingen sehen, dass auch Reihenhäuser kein Problem sind für Baugemeinschaften. Auch hier bieten sie die üblichen Vorteile, wie niedrigere Kosten bei gleicher bis höherer Qualität, gemeinschaftliche Projekte wie Tiefgaragen unter den Gärten oder innovative Aufteilungen der einzelnen Geschosse. Wir bitten die Stadtverwaltung auch hier um Prüfung der Vereinbarkeit von Baugemeinschaften mit Doppel- und Reihenhäusern sowie einen Vorschlag, wie mit dem Einheimischenmodell bei Baugemeinschaften in Stadtdorfneubaugebieten umzugehen sei.

Florian Maier  (Vorsitzender SPD-Stadtratsfraktion) und Lukas Hartmann (Vorsitzender GRÜNEN-Stadtratsfraktion)

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