Flachdächer sind kein Selbstzweck

Zur neu entfachten Diskussion um Flachdächer in den geplanten Neubaugebieten der Stadtdörfer äußert sich die Landauer Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

„Bei der Baulandentwicklung in den Stadtdörfern muss eine Abwägung zwischen architektonischer Gestaltung und Klimaschutz getroffen werden“, sagt Lea Heidbreder, Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Bauen und Wohnen. „Während auf Flachdächern Dachbegrünung leicht umsetzbar ist, sind Satteldächern durch die Neigung dafür oft nicht geeignet. Flachdächer sind daher kein Selbstzweck, sondern Bestandteil nachhaltigen Bauens.“

Zentral ist die Speicherung von Regenwasser, das nur langsam abgegeben wird und so auch einen besseren Schutz bei Starkregenereignissen bieten kann. Darüber hinaus weist Dachbegrünung vielfältige Vorteile gegenüber unbegrünten Dächern auf. Sie verbessert das Mikroklima, indem sie für eine angenehme Kühle im Sommer sorgt, Schadstoffe aus der Luft filtert und so zu einer verbesserten Wohnqualität beiträgt. Ganz nebenbei wirkt sie als Schalldämmung und fördert den Artenschutz. „Der Vorschlag begrünte Flachdächer anstelle von umzäunten Regenrückhaltebecken gegen Starkregenereignisse ins Feld zu führen, kommt ja letztlich aus den Stadtdörfern. Dort war man gegen die Regenrückhaltebecken und nun hat die Verwaltung einen Vorschlag erarbeitet“, so Heidbreder.

Als Alternative wollen die GRÜNEN begrünte Pultdächer für die Stadtdörfer prüfen lassen, die durch die geringe Neigung weniger vorteilhaft für den Regenrückhalt sind, aber näher an der bisherigen Gestaltung der Stadtdörfer liegen und alle sonstigen Vorteile von Dachbegrünung aufweisen. „Pauschal wie die SPD Flachdächer abzulehnen ohne sich fachlich mit der Thematik auseinander zu setzen, greift hier in jedem Fall zu kurz.“, kritisiert Heidbreder. „Wir sind froh, dass die Verwaltung bereits Gespräche zu dem Thema in den Ortsteilen angekündigt hat, sodass die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einbezogen werden. Hier entstehen Bauprojekte für die nächsten Jahrzehnte, da müssen ästhetische mit sozialen und ökologischen Aspekten abgewogen werden.“

Neben dem Thema der Dachbegrünung hatten sich die GRÜNEN in den Koalitionsverhandlungen mit CDU und FDP für eine höhere Bebauungsdichte und ein Solarkonzept eingesetzt. Die höhere Dichte führt zu niedrigeren Grundstückspreisen pro Wohneinheit im mittleren fünfstelligen Bereich.

Lea Heidbreder & Lea Saßnowski             

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