Mobilität und Klimaschutz zusammen denken

Der Landauer Stadtvorstand hat erkannt: Mobilität ist mehr als Autofahren. Mit seinem „Integrierten Mobilitätskonzept“ stellt er erstmals ein Konzept vor, in dem alle Verkehrsarten gleichberechtigt nebeneinander betrachtet werden und das als „Handlungsleitfaden“ für eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung in den nächsten Jahren dienen soll.

Wir GRÜNE begrüßen die Einsicht der Stadt, dass der Umstieg auf umweltverträglichere Verkehrsmittel durch den Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur, durch Vorrangnetze und Mobilitätsstationen vorangetrieben werden muss. 

Viele der von uns GRÜNEN in den letzten Jahren in den Stadtrat eingebrachten Forderungen finden sich im Mobilitätskonzept wieder, etwa die nach einem durchgängigen Fahrradring von Landau-Ost nach Landau-West, ein Ruf-den-Bus-System, die Ausweisung zusätzlicher Fahrradstraßen oder die barrierefreie Gestaltung der Innenstadt. 

Weniger Verkehr, mehr Mobilität

„In Landau muss es einfacher und sicherer werden, das Fahrrad zu nutzen oder zu Fuß zu gehen“, sagt Lea Heidbreder, Vorsitzende der Landauer GRÜNEN und Mitglied des Bauauschusses. „Sollten die Wege zu weit werden, muss der Öffentliche Nahverkehr bereit stehen. In der Summe weniger Autos, weniger Staus, weniger Lärm, Unfälle und Schadstoffemissionen, dafür aber mehr Platz zum Leben. Und nicht zuletzt profitiert auch der örtliche Einzelhandel vom wirtschaftlichen Nutzen einer gut erreichbaren, mobilen Stadt.”

Mehrfach bemängelt wird im Konzept das Fehlen einer durchgängigen Nord-Süd und Ost-West Verbindung für den Radverkehr. Als Grund werden die gegenwärtigen Einbahnstraßenregelungen in der Königstraße und der Martin-Luther-Straße genannt – konkrete Maßnahmen wie etwa die von den GRÜNEN geforderte Öffnung der beiden Straßen für den gegenläufigen Radverkehr bleibt das Konzept jedoch schuldig, obwohl beide Straßen im Vorrangnetz Radverkehr enthalten sind.

Konkrete Ziele für nachhaltige Mobilität

Nachhaltige Mobilität ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. In Deutschland entfallen etwa 20 Prozent aller CO2-Emissionen auf den Verkehrssektor. Wir GRÜNE wollen Klimaschutz und bezahlbare Mobilität vernetzen. Was zu tun ist, ist klar: Es gilt, in den kommenden Jahren Bus und Bahn sowie Rad- und Fußverkehr massiv auszubauen, mehr Car- und Ridesharing zu etablieren und diese Angebote miteinander zu vernetzen, um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu reduzieren und die Ziele des Pariser Klimavertrages zu erreichen.

Und genau hier setzt unsere Kritik am Mobilitätskonzept an: Die von der Stadt ausgerufene „Mobilität der Zukunft“ kann nicht ohne den Aspekt des Klimaschutzes betrachtet werden. „Nur wenn die 180 Einzelmaßnahmen an konkreten Zielen wie etwa einer nachweislichen Stärkung des Umweltverbundes und einer messbaren CO2-Einsparung ausgerichtet werden, kann die nachhaltige Mobilitätswende gelingen“, sagt Udo Lichtenthäler, Stadtrat und langjähriges Mitglied im Bauauschuss. „In den letzten Jahren wurden in Landau mit dem Klimaschutzkonzept, dem Klimaanpassungskonzept und jetzt dem Mobilitätskonzept viele Konzepte auf den Weg gebracht. In der nächsten Legislatur gilt es, den vielen Worten endlich auch Taten folgen zu lassen. Für umwelt- und gesundheitsverträgliche Mobilität muss dann auch Geld in die Hand genommen werden. “

Lea Heidbreder und Udo Lichtenthäler, Kandidierende für den Stadtrat

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