Rahmenbedingungen Königsstraße

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, wir bitten folgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung zu setzen.

Antrag: Die Stadtverwaltung schreibt die Umbaumaßnahmen für die Königsstraße als Architekturwettbewerb aus und definiert folgende verkehrspolitische Ziele als Rahmenbedingungen mit absteigender Gewichtung:

  1. Verbreiterung der Gehwege und Abbau von Barrieren für Kinderwägen, Rollstühle und Gehilfen
  2. Ermöglichung des gegenläufigen Radverkehrs und Ausbau der Abstellmöglichkeiten
  3. Erhalt des motorisierten Parkraums in der südöstlichen Innenstadt
  4. Ausweitung des Stadtgrüns insbesondere durch Bäume
  5. Weitere Sitzgelegenheiten an der Queich

Die Koalition aus CDU, SPD und FWG entschied sich gegen Rahmenbedingungen. Die nachfolgende Bürgerbeteiligung kollidierte dann enorm mit den Vorstellungen des Bürgermeisters und führte dazu, dass man die Königsstraße um Jahre verschob.

Lukas Hartmann

Begründung: In den nächsten Jahren stehen die Erneuerung der Königsstraße an. Diese ist entscheidend für die östliche und südöstliche Innenstadt und auf vielfache Art und Weise problematisch. Auch die Königsstraße leidet teilweise unter Leerständen oder Fluktuation unter den Einzelhändler. In diesem Zusammenhang sind Studien zum Einkaufsverhalten von Bürgerinnen und Bürgern zu berücksichtigen, die belegen, dass entgegen der landläufigen Annahme von Gewerbetreibenden insbesondere Fußgänger in Innenstädten Einkaufen und der Anteil an Radfahrern unter den Kunden deutlich höher ist als angenommen. Doch ist die Straße aufgrund der schmalen Bürgersteige, der für Kinderwägen und Gehhilfen ungeeigneten Bordsteine, der mangelnden Abstellmöglichkeiten für Radfahrer und des Fehlens gegenläufigen Radverkehrs insgesamt deutlich unattraktiver als die nahe liegende Fußgängerzone. Durch die Sperrung großer Teile der angrenzenden Fußgängerzone für Radfahrer, die stark von Autos frequentierten Weißquartierstraße und der direkten Nord-Süd-Verbindung vom nördlichen Teil der Stadt, der Universität und Kernstadt in die Südstadt und den Wohnpark am Ebenberg, drängt sich darüber hinaus zusätzlich der gegenläufige Radverkehr in der Königsstraße auf. In beide Richtungen, also für Fußgänger und Radfahrer, deutliche Verbesserungen zu erzielen könnte also sowohl Pendlern als auch Einkaufenden helfen und die Straßen attraktiver machen. Ähnliches trifft in vielerlei Beziehung auch auf die Martin-Luther-Straße zu, deren Umbau bei der Gestaltung der Königsstraße sogleich mitgedacht werden sollte. In der 2015 erstellten Parkraumanalyse wird aufgezeigt, dass in der Landauer Kernstadt insgesamt kein Parkraumproblem für den motorisierten Verkehr besteht. Nach dieser Studie ist allerdings im Südosten der Innenstadt die Auslastung der zur Verfügung stehenden Parkplätze hoch. Da sich durch die vorgeschlagenen Maßnahmen (Gehwege verbreitern, gegenläufigen Radverkehr ermöglichen) die Parkmöglichkeiten auf einer Seite der Königsstraße wohl reduzieren würden, bedarf es auch Maßnahmen im Bereich der Parkplatzbewirtschaftung. Vor der Schaffung von Ersatzparkraum sind zunächst zielführende Maßnahmen der Parkraumbewirtschaftung (Parkzeit, bessere Auslastung der bestehenden Parkhäuser, Gebühren, Beschilderungen) zu prüfen.

Lukas Hartmann und Udo Lichtenthäler

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