Ruf-den-Bus

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, ergänzend zum Grundsatzbeschluss des Stadtrates vom 19. Februar 2019, das Stadtbussystem erheblich auszuweiten, stellen wir folgenden Antrag.

Antrag

Dem Stadtbussystem wird ergänzend ein Bedarfsbussystem, genannt „Ruf-den-Bus“, hinzugefügt. Es soll per App und Telefon zu ordern sein und insbesondere nachts sowie zwischen den Stadtdörfern einen öffentlichen Nahverkehr aufrechterhalten. Der Ausschreibung für das Stadtbussystem sind mindestens zwei geeignete Klein- bis Midibusse hinzuzufügen.

Begründung

In den Beratungen zum Grundsatzbeschluss des Stadtrates zur Ausweitung des öffentlichen Nahverkehrs in Landau hat der Verkehrsdezernent klargestellt, dass über die einzelnen Routen und Haltestellen, die Preis-, Abo- und Ticketgestaltung sowie Ergänzungen im weiteren Verlauf des Prozesses abzustimmen sei. Diesen Raum für Vorschläge wollen wir nutzen, um ein flexibles „Ruf-den-Bus“-System vorzuschlagen, das insbesondere außerhalb der regulären Linienfahrzeiten und zwischen den Stadtdörfern eine Verbindung aufrechterhalten soll. Im Grundsatzbeschluss festgehalten ist ein 30-Minuten-Takt, zusätzliche Linien sowie eine bessere Erreichbarkeit der Stadtdörfer. Diese guten Punkte beschränken sich jedoch auf die Werktage zwischen morgens und abends, beziehen aber es kulturelle Abendveranstaltungen in der Stadt, Dorf zu Dorf Verbindungen oder Partygängerinnen und Partygänger nicht ein. Wir wollen deshalb das Stadtbussystem mit einem Bedarfsbussystem ergänzen, das die Lücken im ersteren Konzept schließt. Da die geringe Auslastung der regulären Buslinien vorhersehbar ist, sollte man sie in die Nachtstunden ausweiten, scheint uns GRÜNEN ein System sinnvoll, das Busverbindungen bei Bedarf anbietet. Bei dieser Vorgehensweise würden Nutzerinnen und Nutzer per App oder Anruf die Anzahl der Personen, ihre gewünschte Abholzeit und -Bushaltestelle ebenso wie Zielort und Zeitpunkt angeben. Zu akzeptieren wäre dann, dass das „Ruf-den-Bus“-System nicht einen Meldung nach der anderen abarbeitet, sondern sinnvoll Aufträge verknüpft, wodurch es zu Wartezeiten und Umwege kommen kann. Mit einer AppLösung wären derartige Umstände aber einfach zu kommunizieren und die Fahrgäste auf dem Laufenden zu halten. Dabei stellen sich zwei grundsätzliche, miteinander verknüpfte Fragen. Einerseits steht die Frage nach einem Bezahlsystem bzw. Abonnement, andererseits die Auslastung und der Bedarf an ein solches System. Je günstiger wir eine solche Fahrt machen oder je mehr Abonnements seine Nutzung miteinschließen, desto höher sollte die Auslastung des Systems liegen. Je mehr Nutzerinnen und Nutzer sich hierfür entscheiden, desto eher könnten aber auch die Fahrzeuge und angebotenen Fahrten nicht mehr ausreichen. Deshalb ist eine Abwägung nötig. Mit Blick auf Klimaschutzmobilität, CO2-Einsparungen, die Entlastung des Straßennetzes, einer Mobilitätsgarantie auch für die Stadtdörfer und Menschen, die sich kein eigenes Auto leisten können, halten wir ein solches „Ruf-den-Bus“-System für eine sinnvolle und effiziente Ergänzung. Sie ist keine Zukunftsmusik, sondern schon jetzt Realität in einem halben dutzend Städte, darunter auch kleinere als Landau. Wenn wir ein solches Element jetzt nicht hinzufügen, wäre Landau bis 2032 weit hinter einen deutschlandweiten Standard zurückgefallen. Deshalb plädieren wir eine Ergänzung des Grundsatzbeschlusses und eine anschließende Diskussion um die Preisgestaltung des Systems.

Lukas Hartmann

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