Mietshäuser-Syndikat bietet Chance für Haus zum Maulbeerbaum

Alternativen abseits von Investoren suchen

Die Situation für das Haus zum Maulbeerbaum ist zugegebenermaßen schwierig. Die bereits einmal um ein Jahr verlängerte Frist für die Suche nach einem kommerziellen Investor ist fast verstrichen ohne vielfältige Ergebnisse hervorgebracht zu haben. Und während eine Sanierung durch die Stadt aufgrund der hohen Summe nicht tragfähig ist, taucht erst fast vor Ablauf der Frist ein privater Investor auf, dessen Engagement für die Stadt nicht gering geschätzt werden wollte.

Als neue Grüne Fraktion haben wir in Kombination unserer Beschäftigung mit dem Thema „sozialer Wohnungsbau“ möglicherweise eine Alternative zu den bisher diskutierten Varianten gefunden, die wir dem Verein bei einem Treffen vorstellen konnten. Doris Braun, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Warum nicht auch in Landau mal anders denken und neue Wege gehen? Jenseits von Gewinnstreben, gemeinwohlorientiert, selbstorganisiert und -verwaltet. Das ist keine linke Spinnerei, sondern funktioniert. Mittlerweile 88 Projekte, nicht nur in Städten wie Tübingen und Freiburg, beweisen es. Das Mietshäusersyndikat besteht seit 1992 und versucht Objekte meist zur Wohnraumnutzung dem allgemeinen Markt dauerhaft zu entziehen, um günstigen Wohnraum zu erhalten. Damit könnte auch für das Haus zum Maulbeerbaum ein Möglichkeitsraum geschaffen werden – für den Erhalt, für Initiativen, deren Zweck nicht die Erwirtschaftung von Profit, sondern sozialem und politischem Gemeinsinn dient. Genauso, wie der Verein “Haus zum Maulbeerbaum” als Projekt von BürgerInnen entstand und evtl. weiterentwickelt werden könnte.“

Lukas Hartmann: „Die frühzeitige Verengung der öffentlichen Perspektive auf die Frage „Investor oder Stadt?“ hat den Bemühungen um die Rettung dieses geschichtsträchtigen Hauses nicht gut getan. Bevor wir mit der Idee „Mietshäuser-Syndikat“ an die Öffentlichkeit gehen wollten, sollte eine interne Veranstaltung mit dem Verein und Vertretern des Syndikats Klarheit schaffen. Vor diesem Hintergrund überrascht uns die Eile des Stadtvorstandes, der die bis Ende 2014 zugesagte Frist am Dienstag in der Hauptausschusssitzung vorzeitig beenden will. Wir hatten nach den öffentlichen Äußerungen nicht den Eindruck, dass von Seiten Herrn Holchs zu besonderer Eile gedrängt würde.“

Auch wenn es so etwas in Landau noch nicht gab, kann es doch funktionieren und ehrenamtliches Engagement mit städtischer Unterstützung kombinieren.

Doris Braun und Lukas Hartmann

Artikel teilen

WhatsApp

Verwandte Artikel