Am 19.04.24 kam auf Einladung der Landauer Grünen die Klimaschutzministerin Katrin Eder zu einem ExpertInnengespräch in die Südpfalz. Sie würdigte damit die Queichwiesenbewässerung, die seit Dezember 2023 von der UNESCO zum „Immateriellen Kulturerbe der Menschheit“ erklärt wurde. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht die Queichwiesen selbst oder die technischen Bauwerke, sondern die landwirtschaftliche Kulturtechnik. Diese beruht auf einem über Jahrhunderte weitergegebenen Wissen. Durch die Anwendung und die Weitergabe dieser Praxis kann die Biomasseproduktion auf den bewässerten Flächen um ca. 27% gesteigert werden und damit dieses Kulturerbe langfristig weiter Bestand haben.
Nach einer Begrüßung in den Räumen der Golden Grape Ranch und einem kurzen Überblicksvortrag führte Pirmin Hilsendegen von der IG Queichwiesen durch die Bewässerungslandschaft. Unterstützt wurde er an den verschiedenen Stationen durch Beiträge von Dr. Peter Keller (Landschaftspflegeverband Südpfalz), PD Dr. Hans Jürgen Hahn (Institut für Grundwasserökologie) und Jessica Lehmann (Leiterin des Rheinland-Pfälzischen Storchenzentrums). Für alle Beteiligten wurde der wirtschaftliche Nutzen und die ökologische Bedeutung der Queichwiesen so unmittelbar erfahrbar. Gemeinsam mit der grünen Landtagsabgeordneten Dr. Lea Heidbreder wurden dabei die Möglichkeiten besprochen, diesen Nutzen weiter zu fördern und möglichst auch stärker für die Grundwasserneubildung und den natürlichen Klimaschutz zu erschließen. Denn die Wässerwiesen verfügen auch über eine große Fähigkeit zur CO2-Bindung in ihren Böden und in der Vegetation.
und Dr. Heidbreder
Natur und Kultur, die ungestörte Entwicklung der Ökosysteme und die menschlichen Interessen folgende Nutzung der Landschaft, werden in den vielen Fällen zu Recht als Gegensätze verstanden. An vielen Orten muss die Natur inzwischen vor zu großen Eingriffen geschützt und die menschliche Großtechnik durch das Prinzip Verantwortung gezügelt werden. Mit der Queichwiesenbewässerung gibt es hier in der Südpfalz jedoch ein Kleinod, bei dem der Eingriff in die Natur mit einer positiven Wirkung auf die Artenvielfalt und den Wasserhaushalt der Region verknüpft ist und gleichzeitig einen wirtschaftlichen Nutzen für die Wiesenwirtschaft der Landwirtschaft bietet. Nachhaltigkeit im besten Sinne. Erhaltenswert und Beispielgebend. Das war ein Fazit des Besuchs unserer grünen Klimaschutzministerin.
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