Südlich von Nussdorf wurde der Vogelbusch – ein Biotop, geschützt zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften – durch vier verschiedene Eigentümer bodennah gemulcht. Auf den Grundstücken wurden zuvor allein 30 verschiedene Vogelarten kartiert, sechs davon geschützt.
Um solche Schäden an einem Ökosystem zu vermeiden, muss normalerweise eine Erlaubnis bei der unteren Naturschutzbehörde eingeholt werden. Das wurde nicht gemacht. Nach der ersten Rodung wurde gegen den Besitzer Strafanzeige gestellt. Eine Begehung mit dem DLR (Dienstleistungszetrum ländlicher Raum – der Mittelbehörde zur Organsiation der landwirtschaftlichen Abläufe), sollte die Schäden klären und der Winzerschaft vermitteln, dass hier wirklich ein großer ökologischer Schaden entstanden ist. Unter anderem wurde das Überwinterungsgebiet von 23 Rohrammern zerstört. Dies hielt drei weitere Grundbesitzer jedoch nicht davon ab, ihre Fläche ebenfalls „sauber“ zu machen.
Ein laufendes Flurbereinigungsverfahren ermöglicht den Besitzern, die Neuaufteilung von Grundstücken und eine veränderte Nutzung. Derzeit befindet sich das Verfahren allerdings noch in Bearbeitung, die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange wie etwa Naturschutzverbände wurden erst vor wenigen Wochen abgegeben. Für die betroffenen Flächen gilt daher eine Veränderungssperre, welche u.a. die Rodung von Bäumen untersagt. Auf ein Ende des Verfahrens wollten die Besitzer aber offensichtlich nicht warten und schufen Tatsachen.
Dazu Lea Heidbreder, Landtagskandidatin und Fraktionsvorsitzende der Landauer GRÜNEN: »Ich bin schockiert über das Vorgehen. Hier wurde mutwillig Lebensraum gefährdeter Arten zerstört. Auch wenn die Fläche durch die Verursacher wiederhergestellt werden muss, bleibt ein Schaden bestehen, da gerade Gebüsche und Altbäume nicht einfach so schnell wieder nachwachsen können.«
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