Wohnungsbau Alter Messplatz

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

für die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bitte ich, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung zu setzen.

Antrag: Für die freiwerdenden Flächen im Nordosten des Alten Messplatzes sucht die Stadt Landau einen Investor für ein Wohnbauprojekt, das in einer ausgewogenen Mischung soziale Mietwohnungen für Familien und Einzelpersonen und Wohnungen für Studierendenwohngemeinschaften realisiert.

Begründung: Bei der Suche nach Flächen, die weder ökologisch wertvoll, noch bereits bebaut, noch landwirtschaftlich genutzt sind, werden wir in absehbarer Zeit auf erhebliche Probleme stoßen. Der Abriss der SÜWEGA-Halle ist beschlossen, was uns eine einmalige Gelegenheit hierzu bietet. Die Parkraumanalyse hat zweifelsfrei ergeben, dass wir den Alten Messplatz als Parkplatz quasi nie ausnutzen und auch als Veranstaltungsort brauchen wir ihn nur zwei Wochen im Jahr. Wenn nun die durch die SÜWEGA-Halle eingenommene Fläche frei wird, könnten wir durch eine mäßige Inanspruchnahme der versiegelten Flächen im direkten Umfeld, einen großen Bauplatz für eine drei bis vierstöckige Mehrfamilienhausbebauung mit Mietwohnungen anbieten, ohne die Durchführung von Mai- und Herbstmarkt wesentlich einzuschränken. Trotz der zusätzlichen Wohnheime z.B. in der Weißenburgerstraße hat sich die Wohnraumlage für Studierende nicht entspannt. Viel eher haben sie dazu geführt, dass mehr Studierende unserer Universität nach Landau zogen. Dabei sind die Studierenden in den bestehenden Wohnheimen Quadratmetermieten von 15 bis 20 Euro gewohnt. Diese erfreuen sich aber nicht nur durch den hohen Preis keiner besonderen Beliebtheit, sondern auch durch ihre Einzelapartmentstruktur. Wohngemeinschaften bevorzugend nehmen Studierende deshalb häufig nach ihren ersten Semestern größere Mietwohnungen in Landau in Anspruch. Zeitgleich fehlt es unter anderem an Mietwohnungen zwischen vier und sechs Zimmern bzw. zwischen 90 und 160 Quadratmeter. Für Vermieter ist es in dieser Situation relativ rentabel, lieber fünf Zimmer a 300 Euro zu vermieten, als die gleiche Wohnung für 900 Euro. Vorstellbar wäre ein kombiniertes Mietwohnungsbauprojekt aus einer Hälfte Studierendenwohngemeinschaften und zur anderen Hälfte aus Wohnungen für Familien mit Kindern, das sich wie folgt bezahlbar realisieren lassen könnte: Ein Quadratmeterpreis von 10 Euro für die Studierenden wäre im Vergleich günstig für Wohngemeinschaften, während man durch diese Miete einen Quadratmeterpreis von unter 6 Euro für die Familienwohnungen ermöglichen könnte, gefördert durch die neuen Mechanismen der Landesregierung für sozialen Mietwohnungsbau. Im Wissen darum, wie schwierig es ist, sozialen Mietwohnungsbau in Landau zu realisieren, wäre dieser Weg keine Ideallösung, aber angesichts unserer Situation ein Weg, den wir für verantwortbar halten. Eine Orientierung der Freizeitflächen der entstehenden Wohnungen an der Fortstraße und Am Kronwerk könnte zudem die bestehenden, wertvollen Bäume erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Lukas Hartmann und Sophia Maroc

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